Am 21.10.43 macht der Oberbürgermeister in einem Schreiben an das Heeresstandortkommando darauf aufmerksam, dass neben dem Boostedter Gemeindefriedhof ein spezieller Friedhof für Ukrainer, Sowjetrussen und Polen eingerichtet wird, der, so drückt er sich aus, "auf einer verhältnismäßig geringen Fläche liegt". In diesem Brief bemerkt er u.a., dass "der einzige Friedhof in Neumünster zu stark in Anspruch genommen wird" und dass "Todesfälle unter den Ostarbeitern hier sehr häufig sind" (MA 1823, Stadtarchiv). Im Juni 1944 wird der Friedhof dann angelegt.
Die auf dem sog. "Russenfriedhof" begrabenen Menschen wurden wenige Monate bis 80 Jahre alt. Im Zentralen Staatlichen Historischen Archiv der Ukraine ist ein Soldat, Aleksander Dmitrij Wassily verzeichnet, der in "Boostedt b/Neumuenster (Friedhof fuer Auslaender)" begraben sein soll.
Seine Lebensdaten:
geb. 25.09.1910 Proskowia, Region Ordzhonikidze
gest. 06.11.1944
Bereits im Jahr 1946 meldet der zuständige Pastor, dass die hier liegenden Gräber "total verwahrlost" sind.