Herbert Hagen ist einer der Hauptverantwortlichen unter anderem für die Deportation der Juden in Frankreich. Hagen wurde am 20.09.1913 als Sohn eines Zollbeamten in Neumünster geboren. 1932 machte er sein Abitur an der Holstenschule, danach begann er eine kaufmännische Lehre, ohne sie abzuschließen. Er wohnte in der Klosterstraße 10.
Hagen wurde 1933 in die SS aufgenommen (SS-Nummer 124 273), ab 1934 war er beim SD-Hauptamt in Berlin tätig. Von 1937, in diesem Jahr trat Hagen der NSDAP bei (Mitglieds-Nr. 4 583 139), bis 1939 leitete Hagen im Sicherheitsdienst das „Judenreferat“ II 112 und war damit auch Chef von SS-Obersturmbannführer und Massenmörder Adolf Eichmann, der 1960 in Jerusalem zum Tode verurteilt und gehängt wurde. Als Journalisten getarnt, unternahmen Eichmann und Hagen 1937 eine Reise nach Palästina und Ägypten, um sich über die Auswanderungsmöglichkeiten für Juden zu informieren. 1942 wurde Hagen in das Amt VI (SD-Ausland) im Reichssicherheitshauptamt versetzt. Von 1940 bis 1942 studierte Hagen dann Politik- und Staatswissenschaften. Während dieser Zeit war er bei verschiedenen Dienststellen der Sicherheitspolizei und des SD im besetzten Frankreich beschäftigt. 1942 wurde Hagen dann persönlicher Referent beim Höheren SS- und Polizeiführer (HSSPF) in Paris, Carl Oberg. Nach der Räumung Frankreichs arbeitete Hagen dann beim HSSPF „Alpenland“ in Kärnten.
Von 1945 bis 1948 befand sich Hagen in britischer und zeitweise auch französischer Kriegsgefangenschaft und Internierung. Nach der Internierung arbeitete er als leitender kaufmännischer Angestellter in Industriebetrieben. 1955 wurde Hagen durch ein französisches Militärgericht in Abwesenheit zu lebenslanger Zwangsarbeit verurteilt, 1979 wurde Hagen erneut angeklagt und 1980 wegen Beihilfe zum Mord in 70.790 Fällen vom Landgericht Köln zu einer 12-jährigen Freiheitsstrafe (unter Anrechnung der Internierung) verurteilt. Nach 4 Jahren wurde Hagen vorzeitig entlassen und starb im hohen Alter von 86 Jahren im Jahr 1999.