Rolf Breusing

Rolf Breusing (* 26. Juli 1910 in Köln; † 16. November 2004) war NSDAP-Mitglied und ab 1940 Landrat des Kreises Stormarn. Breusing studierte Rechts- und Staatswissenschaften an der Universität in Bonn und später auch in Berlin. 1930 trat Breusing der NSDAP bei, 1933 der SS (Mitglieds-Nr. 106 237). Laut Homepage des Kreises Stormarn war er für den SD, den Geheimdienst der NSDAP bzw. der ihr zugehörigen SS tätig, der gezielt zur Bekämpfung und Vernichtung politischer Gegner und Einschüchterung der Bevölkerung eingesetzt und war für zahlreiche Verbrechen im ursprünglichen Reichsgebiet und den von der Wehrmacht besetzten Gebieten verantwortlich war.

 

 

Breusing wird als Beschuldigter in einem Ermittlungsverfahren gegen SS-Angehörige, KZ-Wachmannschaften und Denunzianten wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit geführt, das von 1945 bis 1952 lief und unter BY 5/ V 279/ 121 bei der Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO) eingesehen werden kann.

 


Sein Dienst in der Wehrmacht ab 1939 wurde 1940 kurzfristig für seine Ernennung und Arbeit als Landrat von Stormarn unterbrochen. Nach dem Krieg war er bis 1948 in Neuengamme inhaftiert. Vom Entnazifizierungsausschuss in Bergedorf ist er in die Kategorie IV (Mitläufer) eingestuft worden. Ab 1951 war er Angestellter beim Landesversorgungsamt in Neumünster. Die Homepage des Kreises Stormarn berichtet, dass sich Breusing nach dem Krieg zu den Verbrechen des NS-Regimes wie die Vernichtung der Juden oder Zwangsarbeit ahnungslos stellte. Von 1956 bis 1975 war Breusing dann Geschäftsführer des Landkreistags Stormarn.

 

 

Quellen:
- Kreis Stormarn im Internet: https://www.kreis-stormarn.de/kreis/landrat/landrat-rolf-breusing.html; zuletzt abgerufen am 03.02.2020